Der Gimli-Gleiter

Air Canada Boeing 767-233 Foto: Aero Icarus Lizenz: CreativeCommons by-sa-2.0-de Original: Link zum Originalfoto
Wer über die Feiertage eine spannende Geschichte lesen möchte, dem lege ich den Artikel in der Wikipedia über den „Gimli Glider“ ans Herz.
Der Artikel handelt von einem Flug der Fluglinie Air Canada am 23. Juli 1983 mit einer Boeing 767 (69 Leute an Bord), wo während des Fluges der Treibstoff ausging.
Grund des Treibstoffmangels war eine Fehlfunktion am Flugzeug und (wiederholten) Umrechnungsfehler der Piloten bei den verschiedenen Maßeinheiten. (Ach, hätte es doch damals schon Google gegeben. Oder das metrische System!)

Ram Air Turbine.
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Ohne Treibstoff fällt die Stromversorgung im Flugzeug aus, und ohne Strom ist keine Steuerung mehr möglich. Um den nötigen Strom für die wichtigsten Systeme liefern zu können, fährt in solchen Momenten eine Ram Air Turbine (RAT) aus. Diese erzeugt durch den Fahrtwind Strom.
Daraufhin befand sich das Flugzeug im Gleitflug mit einem Gleitwinkel von 12:1, also das Flugzeug gleitet 12 Teile vorwärts und 1 Teil abwärts. Das ist kein schlechtes Verhältnis. Segelflugzeuge haben zwar in der Regel mehr, aber zum Beispiel hat ein Gleitschirm eine Gleitleistung von ungefähr 9:1 und ein Wingsuit (Flügelanzug) sogar nur 3:1.
Ursprünglich versuchten die Piloten in Winnipeg (Stadt in Kanada) zu Notlanden, allerdings wurde schnell ersichtlich, dass sie den Weg nicht im Gleitflug schaffen würden. Der Co-Pilot steuerte stattdessen seinen alten Militärstützpunkt an, den Militärflughafen Gimli, dessen südwestliche Landebahn die breitere war.
Den Rest müsst ihr euch auf Wikipedia durchlesen. Der Artikel ist zu spannend, um ihn hier zu zitieren:
Da erfährt ihr auch, warum dieser Flug als „Gimli Glider“, oder auf Deutsch „Gimli-Gleiter“ in die Geschichte einging. (Spoiler alert: Der Kapitän war ein erfahrener Segelflieger und konnte noch ein paar Manöver. Nur war die Boeing wesentlich größer und schwerer zu lenken als ein Segelflugzeug.)
Als einen witzigen Aspekt finde ich noch:
Mechaniker, die vom Flughafen Winnipeg nach Gimli geschickt wurden, blieben bei der Anfahrt ironischerweise ebenfalls wegen Spritmangel liegen und mussten von einem anderen Fahrzeug der Gesellschaft abgeholt werden.
Ha ha ha!